Nein, ich habe ein 5l-Drucksprühgerät und damit besprühe ich die Pflanzen von allen Seiten. Natürlich kommt da auch mal ein Tropfen auf die Erde aber das hat bisher noch nie geschadet. Man muss sich vor Augen führen, dass alle Schädlingsbekämpfungsmittel auch ihre Nebenwirkungen haben. Ist wie mit den Medikamenten für Menschen auch.
Man muss immer abwägen wo der Schaden größer ist als der Nutzen. Und da Kaliseife kein Gift enthält kann sie auch nicht viel kaputtmachen. Sie wirkt allerdings auch nur, wenn die Schädlinge direkt mit der Seifenlösung in Kontakt kommen. Das gilt nicht nur für Weiße Fliegen sondern für alle anderen Schädlinge auch. Der Seifenfilm hindert sie am atmen und sie ersticken. Allerdings auch nur solange er feucht ist.
Irgendwelche negativen Auswirkungen auf die Pflanzen habe ich bisher noch nicht feststellen können. Und ich habe auch keine Lust mich mit allerlei Chemie-Keulen zu vergiften, da hört dann bei mir auch der Spaß auf. Man sieht das ja an der Erfahrung die Lorraine gemacht hat.
Wobei Neem ein Naturprodukt ist, es muss aber deswegen nicht ungefährlicher sein. Ich konnte bisher allerdings noch keine gesundheitlichen Reaktion auf Neem feststellen, da reagiert jeder Mensch vermutlich anders drauf.
Kaliseife ist nichts anderes als Schmierseife die früher oft zu medizinischen Zwecken eingesetzt wurde. Sie ist ohne Zusatz von Parfümstoffen und ähnliches. Man bekommt sie im Internet oder direkt in der Apotheke. Der Apotheker wird allerdings ziemlich erstaunt sein wenn man die kaufen möchte und muss erst mal eine Quelle finden wo er sie bekommt da man sie heute kaum noch verwendet.
Hallo, ich benutze gegen diverse Schädlinge Neudosan, da weiß ich, wie ich es dosieren muß. Neudosan ist nichts Anderes als Kaliseife/Schmierseife. Das ist sicherlich viel teurer, als wenn man Schmieseife im Eimer kauft, aber ich spritze ja nicht oft. Ich habe das Fläschchen Neudosan jetzt wohl schon zehn Jahre in Gebrauch.
Es gibt ja sehr viele verschiedene Mittel aus Neem. Man kann eine Lösung aus gemahlenen Samen herstellen, es gibt Präparate aus Neemöl und Präparate von Neem mit Rapsöl. Gegen Zikaden an Sinningia und Kräutern wie Rosmarin habe ich Bio-Schädlingsfrei Neem von Bayer eingesetzt, hatte damit Erfolg und keine Schäden an den Pflanzen. Auch gegen Thripse habe ich es benutzt. Hibiskuspflanzen habe ich nicht.
Gestern habe ich mir ein paar Weiße Fliegen mit den letzten geernteten Grünkohlblättern in die Wohnung eingeschleppt. Ich hoffe, daß Kohlmottenschildläuse keine Zimmerpflanzen mögen.
Heute habe ich meine Encarsia-Schlupfwespen "ausgewildert". Der Wintergarten hat 25 qm und ich habe 3 Packungen für je 10 qm bestellt. Einige habe ich auch noch in meiner Wohnung freigelassen.
In jeder Packung waren 10 kleine Kärtchen auf denen je 50 parasitierte Eier der Weißen Fliege aufgeklebt waren. Einige Fliegen waren schon geschlüpft. Sie sind winzig klein und nur als schwarzer Punkt zu erkennen. Die Kärtchen werden dann so in die Pflanzen gehängt, dass sie nicht der vollen Sonne ausgesetzt sind.
Auf der Packung stand man soll nur die Hälfte einsetzen und nach einer Woche die andere Hälfte. Die soll man bis dahin kühl aufbewahren. Aber da schon welche geschlüpft waren habe ich mir gedacht, dass die in einer Woche bestimmt nicht mehr leben und habe alle auf einmal eingesetzt. Wenn ich das vorher gewusst hätte hätte ich zwei Bestellungen gemacht.
Wen's interessiert: ich habe mal die genaue Beschreibung als PDF-Datei angehängt. Merkwürdigerweise steht da man soll die Viecher alle sofort aussetzen und man könne sie maximal bis zu 2 Tage lagern. Ist schon ein bisschen merkwürdig beschrieben.
Ich hatte damals auch alle Nützlinge mit einem Mal eingesetzt. Bei mir hatte es wunderbar geholfen und ich hatte die Weiße Fliegen-Invasion in den Griff bekommen. Den Einsatz der Schlupfwespe würde ich bei einem erneuten Befall mit der Weißen Fliege immer wieder einer Behandlung mit Insektiziden vorziehen. Da probiert man nur mit allen möglichen Mitteln und es kommt nicht viel dabei raus.
Ich hatte noch eine Pflanze stehen, bei der die weißen Fliegen einfach nicht wegzubekommen waren. Jetzt, nach der Hitzewelle und dem nächtlichen Temperatursturz am Dienstag (von 35°C am Montag auf 10°C in der Nacht) sind die Viecher weg. So von einem Tag auf den anderen.
Zitat von franky-wi im Beitrag #50... Wen's interessiert: ich habe mal die genaue Beschreibung als PDF-Datei angehängt. Merkwürdigerweise steht da man soll die Viecher alle sofort aussetzen und man könne sie maximal bis zu 2 Tage lagern. Ist schon ein bisschen merkwürdig beschrieben.
Nachdem ich hier so ziemlich alles über die Weiße Fliege gelesen habe, würde ich gerne von Euch wissen ob es sowas wie eine Radikalkur gibt. Die Viecher sind einfach überall, Kohl, Fuchsien, Wolfsmilch, Tomaten, Hibisken und allerlei Wildpflanzen sind Wirte und vor allem im GWH sind sie eine richtige Plage. Wenn ich z.B. einen Hibiskus verschenken möchte, würde ich das gerne ohne diese Beigaben machen. Gibt es ein Mittel oder eine Methode um eine Pflanze ohne Schädlinge, also auch ohne die Larven, weitergeben zu können?
Vielen Dank im voraus mfG Wolf
Noch eine Frage - wer kennt ACTARA und wie sind die Erfahrungen mit Hibisken?
Wolf, das Problem hatte ich ja letztes Jahr. Wie aus dem Nichts war plötzlich draußen im Garten alles voll mit den Viechern. Vorher hatte ich die Weißen Fliegen überhaupt nicht gekannt. Ein Allheilmittel scheint es da nicht zu geben. Was wäre es schön, wenn die Biester hier natürliche Feinde hätten. Mir graut auch schon wieder vor dem Winter, wenn sie beim Einräumen mit herein kommen. Ich werde jetzt mal wie Steffen mit Kaliseife und Spiritus spritzen, aber Dein Gemüse kannst Du ja so nicht behandeln. Das soll ja nicht nach Seife schmecken.
Gegen die weiße Fliege hilft die Schlupfwespe, ich hatte mal den Link zu einem Onlinedealer der die im Versand hat. Einfach mal Tante Google anwerfen. Ich hab die Wespen auch mal nach dem einrämen eingesetzt, funktionier und stört nicht. Weiße Fliege weg, Schlupfwspe auch weg gestört haben die Wespen nicht.
#57 - Ja Lorraine, es hilft mir zwar nicht weiter, aber es tut gut zu wissen, daß ich nicht alleine bin mit dem Problem. Ich habe jetzt angefangen aus dem GWH alle potentiellen Wirte auszuräumen, damit Wind und Wetter mir bei der Bekämpfung helfen. Bis zum einräumen muß mir dann noch was schlaues einfallen. Zu ACTARA - das ist ein systemisches Insecticid in Pulverform, das im Gießwasser aufgelöst wird, ist m.W. allgemein nicht mehr zugelassen, aber in der Bucht habe ich es noch gefunden, und weil ich es nicht für Gemüse verwende, habe ich auch kein Problem damit. Vor Jahren stellte ich fest, daß praktisch in allen Kakteentöpfen Wolläuse hausten, und weil ich etliche hundert Töpfe habe, mußte gleich schweres Geschütz her. Der Tip kam aus dem Netz, und der Erfolg war nach nur einer Anwendung durchschlagend. Seither habe ich keins dieser Viecher mehr bei mir gesehen. Nach meiner Anfrage hier #56- habe ich einen Versuch mit Hibiscus-Jungpflanzen gemacht - der Erfolg = 0.
#58 - Moin Jürgen - Die Geschichte mit den Schlupfwespen kenne ich schon auch, aber weil die Fliegen überall im Gemüsegarten ums GWH anzutreffen sind, ist immer eine Reserve für die Neubesiedlung vorhanden, dazu kommt, daß die Winter hier meist so mild sind, daß es im Frühling im gleichen Stil weitergeht. Wer weiß, vllt. gibt es ja bald genmanipulierte Hibisken ....
Wolf, Steffen hatte letztes Jahr auch diverse Nützlinge eingesetzt und trotzdem keinen 100%igen Erfolg gehabt. Und sobald nur ein paar übrig sind, hast Du schon bald wieder eine Invasion.
Im Moment haben Wind und Regen die Viecher an den ungeschützt stehenden Pflanzen stark dezimiert. Aber die Sämlinge von diesem Jahr stehen etwas geschützt - Pech!!!