Es wäre ja schön, wenn dieses Mittel wirksam und ungiftig wäre, aber es wäre genau so schön, wenn ich ganz legal an so ein Mittel käme und über die genaue Zusammensetzung und Wirkung Bescheid wüßte. Darf das Mittel in Wohnräumen angewendet werden?
Frank hat dieses Mittel ja schon vor Monaten vorgestellt. Und ich hol da jetzt mal ein wenig weiter aus und erzähl von meinen Hühnern.
Vor ein paar Jahren haben wir uns über den Zukauf von Hühnern Federlinge eingeschleppt. Ein fürchterliches Viehzeug, eine Art Weiße Fliege für Vögel. Kaum zu bekämpfen, die Internetforen geben nur unbrauchbare Hoaxe her und mein TA gab mir ein Mittel, was ähnlich einem SpotOn wirkt. Allerdings 10 Tage Wartezeit für die Eier. In der Not (die Hühner sahen mittlerweile erbärmlich aus und waren richtig krank) hab ich das benutzt. Es wirkte hervorragend, etwa 4 Wochen lang. Dann gabs wieder die gleichen Symptome. Das Problem ist, daß die Federlinge Wildvögel befallen und über diese, die mit unseren Hühnern ständig Kontakt haben, kamen die Schädlinge wieder.
Letztendlich habe ich von einem Bekannten den ultimativen Tip bekommen: Kieselgur. Und was soll ich sagen - wir haben die Biester im Griff. Gesunde Hühner, die sich wohlfühlen. Ohne Gift, ohne Ressistenz, ohne Wartezeit. Das Mittel wirkt - und hier schließt sich der Kreis zum Siltac - rein mechanisch. Das gleich Prinzip, die Schädlinge können sich einfach nicht mehr bewegen und ersticken dann auch. Es ist so fein, daß es sich in deren Gelenken festsetzen kann und dort sofort die Mechanik blockiert.
Ich hatte schon überlegt, ob Kieselgur auch bei Pflanzen wirken könnte. Aber es setzt auch die Poren der Blätter nachhaltig zu, läßt sich nur mit viel Druck abspülen und ist deshalb nicht geeignet. Höchstens für Pflanzen, die "niesen" können.
Was Frank über Siltac berichtet hat, leuchtete mir sofort ein. Ich mein, wenn man jemandem täglich ein wenig Arsen gibt, wird er irgendwann auch größere Mengen ohne Schaden vertragen. Erschieß ich den Typen, ist er tot. Dauerhaft.
Natürlich wirkt das Zeug nicht nur gegen Schädlinge. Die Nützlinge erwischt es auch, genau wie bei allen anderen Schädlingbekämpfungsmitteln. Aber es ist nicht giftig, weder für Menschen noch für Fische oder Bienen.
Man kommt übrigens ganz legal an das Mittel, in Polen kann man es in jedem Baumarkt frei kaufen (lt. Internetseite des Herstellers). Und Polen ist ein EU-Land und der Einkauf in polnischen Baumärkten ist für deutsche EU-Bürger völlig legal.
Hallo, dieses Jahr ist es mit der weißen Fliege besonders schlimm. Auch ich hatte im September mit ihr zu kämpfen...., das Gewächshaus war befallen. Ich hab alle Pflanzen erst mal rausgestellt und selbst im Beet waren Massen. Tulpenbaum, Hibiskus, Stictocardia beraviensis(welche leider das rausstellen nicht überlebte) alle hatten die weiße Fliege.
In den Beeten hab ich dann Gelbsticker aufgestellt. Bis zum Einräumen waren sie dann zum Glück auf den Pflanzen verschwunden und im Gewächshaus gefällt es denen zum Glück im Winter nicht wirklich, da es zu dort kalt für sie wird.
War jetzt aber Ende November in einer Gärtnerei und dort herrschte eine weiße Fliegen Invasion. 3 Gewächshäuser mit Weihnachtssternen waren massiv befallen. Fliegen ohne Ende und die Eiablagen an den Blättern. Laut Aussage des Besitzers hat alles nicht geholfen,Gelbtafeln, Nützlinge wurden auch ausgesetzt und das angeblich einzige Mittel was wirklich noch gespritzt werden darf, nicht erhältlich. Der Gärtner war richtig verzweifelt und das kann ich nachvollziehen. Denn wer kauft sich schon solche Weihnachtssterne.
Ich habe keine Kontakte nach Polen und spreche weder polnisch noch englisch. Demzufolge fahre ich von Frankreich über Görlitz nach Polen und suche den nächsten Baumarkt, der das Präparat führt. Nach einer Übernachtung dort und 3 Tankfüllungen komme ich ca 1600 km später fix und alle hier an. Fazit: etwas zu teuer für mich!
Aber mal im Ernst: Wenn ich ein Mittel benutze, brauche ich eine deutsche Gebrauchsanleitung. Auch wenn es nicht giftig ist - wie sind die Auswirkungen auf mich bzw meine Lunge? Ich will ja weiße Fliegen im Wohnbereich vernichten und nicht im Gewächshaus. Und ich habe nur eine ganz normale Blumenspritze aus dem Gartencenter und nichts, was hauchfein vernebelt. Ist das Mittel überhaupt im Wohnraum zulässig? Sind Schutzmaßnahmen wie Atemschutz erforderlich?
So, um noch einmal zur dem Experiment mit den verschiedenen Standorten der Hibisken zurückzukommen:
Wie erwartet, sitzen die Biester im kalten Schlafzimmer recht steif herum. Ich habe jetzt an der einen (großen) Pflanze alle adulten Tiere, soweit ich sie gesehen habe, manuell entfernt. Eigentlich müßte jetzt eine weitere Population etwas länger auf sich warten lassen.
Auch in den anderen Räumen oben und im Treppenhaus ist es ruhiger geworden. Lediglich im warmen Wohnzimmer sind die Weißen Fliegen weiter aktiv. Aber auch da versuche ich immer wieder, einen Großteil manuell zu entfernen. Mir ist aber durchaus bewußt, daß dieses manuelle Entfernen nur dann möglich ist, wenn man nicht all zu viele Pflanzen hat.
An den Gelbtafeln finden die Weißen Fliegen bisher kaum Gefallen. Nur ein paar vereinzelte Tiere kleben daran.
Für kleinere, einzelne Pflanzen gibt's da noch die "Mcgyver - Methode" ! ... Dachte ich hätte die hier schon mal beschrieben ...
Damals am Weißkraut!
Man nehme einen alten (entsprechend großen) Eimer (alter Farbeimer, ...). Benetzte (!), bestreiche ihn innen mit Öl (Salatöl sollte auch gehen) (so viel, dass wenn der Eimer umgedreht wird nix runterläuft!) Stülpe den Eimer über die befallene Pflanze und schüttelt sie! Die Fliege fliegen weg und bleiben an dem Öl kleben. Paar mal wiederholen, bis nix mehr fliegt. Öl + Fliegen mit Papier auswischen und verbrennen. Halbe Woche später nochmals! Basta!!
@ Martin: Dein Tipp ist sicher empfehlenswert, wenn man kleine Pflanzen hat. Ich denke, ich werde das auch mal ausprobieren, sollte mal eine entsprechend kleine Pflanze befallen sein.
@ Maria: Ich weiß das schon, aber ich möchte gerade für Anfänger im Hibiskusforum eine Zusammenfassung machen. Bei mir landen so oft Fragen bezüglich Schädlingen und Erkrankungen. Da ist es einfach schön, wenn man einen Überblick über alles , was den Hibiskus betrifft, in einer Rubrik hat. Natürlich existieren im Netz viele Schädlingsportraits und Tipps, aber ich möchte gerne eigene Erfahrungen weitergeben. Ich bin nicht unbedingt ein Freund der chemischen Keule, die sollte bei Zimmergärtnern wirklich nur im Notfall eingesetzt werden. Natürlich ist es klar, daß man in Gärtnereien anders handeln muß.
Bis jetzt scheint die Methode mit der Temperaturabsenkung wirklich die beste zu sein. Die Vermehrung der Weißen Fliege erfolgt dabei extrem langsam. Dabei muß man aber im Auge behalten, welche Temperaturen so ein tropischer Hochzuchthibiskus überhaupt verträgt. Es nutzt ja nichts, wenn ich gegen Ende des Winters die Weißen Fliegen überwiegend eliminiert habe, aber der Hibiskus selbst auch nicht mehr richtig in die Gänge kommt. Deswegen habe ich auch nur eine einzige Pflanze im Schlafzimmer stehen. Dort kann es während Frostperioden schon mal richtig kalt werden, weil ich bei offenem Fenster und ohne Heizung schlafe.
Inzwischen gehen mir die Weißen Fliegen im Wohnzimmer tierisch auf den Keks. Spray hilft nur kurzfristig, ich kann ja auch nicht alle Pflanzen einnebeln. Auch kann ich die Temperatur nicht drastisch senken ohne dann selbst richtig zu frieren. Ab besten geht es den Pflanzen im kühlen Gästezimmer. Ich bin jetzt am Überlegen, ob ich noch so viele Pflanzen wie möglich nach oben verfrachte, um die Plage einzudämmen.