Meine Sämlinge wachsen langsam und gemütlich. Wie gerne würde ich ihnen etwas Frischluft können. Aber die Trauermücken und Blattläuse würden nur darauf warten. So bleibt der Kindergarten weiter im Zimmergewächshaus unter Verschluß. Ich traue noch nicht mal, den Deckel kurz abzuheben, um ein Bild zu machen. Dabei würde ich meine Sämlinge so gerne mal genauer ansehen.
Das ist eben dein Erfolgsgeheimnis: Mit allen Mitteln jeden Schaden von den Sämlingen abwenden.
Ich sehe das pragmatischer - Um es Kalles Worten zu sagen "Nur die Hart'n komm'n in den Gart'n!" Da riskiere ich auch mal dass eine ganze Aussaat eingeht.
___________ Lieben Gruß Kurt
"Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen durch den Garten." Rabindranath Tagore (1861 - 1941)
Normal denke ich auch so, Kurt. Aber das sind besondere Samen und ich möchte sie nicht opfern. Die hatte ich doch z.T. in einem internationalen Wettbewerb gewonnen und freue mich schon auf diese Pflanzen. Ich weiß ja, daß die kleinen Wurzeln den Trauermücken nichts entgegenzusetzen haben.
Meine Sämlinge legen nun richtig los. Da sind zum Teil echt fette Monster dabei. Es ist echt eine Freude, die anzusehen. Ich mache ein Bild, sobald ich den Kindergarten ins Gewächshaus ausgeräumt habe. Besonders dick sind im Moment ein Somalense und ein Emerald Crown.
Am 25. April habe ich nachträglich die 5 KHZ DHA Samen (Hörnchen) von Anja ausgesät. Dazu habe ich die 5 Samen nach der Methode von Ram Adenium behandelt:
Ich habe die Samen zwischen feuchtes Küchenpapier gelegt, in ein Plastiktütchen verpackt und für 24 Stunden an einen handwarmen Ort gelegt. Danach waren 3 Samen richtig schön aufgequollen, während die restlichen 2 sich als taub erwiesen. Die 3 Samen habe ich ganz vorsichtig aus ihrer Hülle befreit. Das geht eigentlich sehr einfach. Die Samen haben ein rundliches und ein spitzeres Ende. Aus dem spitzeren Ende kommt später die Wurzel, während sich aus dem rundlicheren Ende die Keimblätter entwickeln. Wenn man es nicht genau erkennt, nimmt man sich am besten die Lupe dazu. Folglich habe ich die 3 Sämlinge mit dem spitzen Teil nach unten zur Hälfte ins Substrat gesteckt (ich habe feuchtes Perlite genommen) und das Töpfchen dann mit einem wassergefüllten Untersatz und Abdeckung an einen dunklen warmen Ort gestellt. Zu dem Zeitpunkt sind die Samen noch blaßgelb.
Nach etwa einer Woche begannen sich die Samen leicht grünlich zu verfärben. Das war das Signal, sie heller zu stellen. Nach weiteren 2-3 Tagen löste sich ein zartes Silberhäutchen, was bis dahin den oberen Teil der Keimlinge als zusätzlicher Schutz umhüllt hatte. (es ließ sich ganz einfach nach oben abheben). Nun konnten sich ganz langsam die Keimblätter entfalten. Inzwischen sind auch die ersten Wurzeln gewachsen, wie weit, kann ich natürlich nicht erkennen.
Ab jetzt bekommen die Sämlinge mehr Licht/Sonne. Sobald die ersten richtigen Blätter da sind, werde ich die Sämlinge ganz vorsichtig vereinzeln und in Pon umsetzen.
Diese Methode finde ich persönlich phantastisch, weil sich die Keimlinge nicht mehr selbst aus der Hülle befreien müssen und keine Gefahr mehr besteht, daß sie dabei steckenbleiben und faulen. Angebracht ist diese Methode bei besonders teuerem, empfindlichem Saatgut.