Ehrlich überrascht es mich immer wieder, wie unterschiedlich die Hibisken überall auf verschiedenen Unterlagen gedeihen. Bei mir gibt es eigentlich nur 2, die "standesgemäß" veredelt sind - Heikes Swiss Blue Lady und Martins Key Largo - beide auf Albo. Dazu kommt noch die Wolf's Enrobée de Chocolat. Alles andere steht auf eigenen Wurzeln oder ist auf Sämlinge veredelt, deren Blüten mir nicht zugesagt haben. Probleme macht keiner, egal, ob er hell und warm oder kalt und dunklerer überwintert. Bisher habe ich nur 2 Hibisken verloren. Einen hatte ich im Herbst echt zu lange draußen gelassen, der andere hat scheinbar seine Veredelungen nicht toleriert. Aber sonst ist noch keiner freiwillig kaputtgegangen (mal abgesehen von mickrigen Sämlingen, die ich entsorgt habe). Ich weiß nicht, ob 5 Jahre Beschäftigung mit Hibisken schon ausreichen, sich ein Urteil zu erlauben, Wolf und Katrin haben ja bereits bedeutend ältere Exemplare.
Katrin, ich meine jetzt die Erfahrung damit, wie lange es ein Hibiskus auf eigenen Wurzeln aushält. Wann kann man davon ausgehen, daß er es wirklich geschafft hat.
Das ewige Leben haben nur wenige Pflanzen, Hibiskus gehört mmn nicht dazu. Irgendwann stirbt jede Pflanze mal. Die Frage ist jetzt nur, warum. Altersschwäche oder widrige Umweltbedingungen?
Außerdem ist das sicherlich auch von Pflanze zu Pflanze verschieden. Wir haben hier eine Schirmmagnolie stehen, der sagt man eine Kältetoleranz bis -10°C nach, als mehrjähriger Baum bis maximal -20°C. Bei uns steht sie nun schon fast 20 Jahre und hat auch -31°C locker weggesteckt. Die Sämlinge, die ab und an in den Beeten auftauchen, ertragen nicht mal -5°C, die frieren jeden Winter zuverlässig weg.
Genauso kanns einem mit den Hibisken gehen. Die einen berappeln sich wieder und ihnen reicht der kurze Sommer hier, um zu überleben, die anderen geben einfach auf. In gewisser Weise erfolgt ja auch eine Selektion, wenn man die Pflanzen, die sich nicht gut anpassen können und ständig kümmern, entsorgt.
Ich gehe davon aus, daß die Pflanzen, die Reinecke anbietet, früher alle auf dieselbe Pflanze veredelt wurden. Heute kaufen sie aus aller Welt zu, damit wird, wie bei so vielen Dingen, die Qualitätskontrolle auf den Enverbraucher abgeschoben. Und was da als Unterlage in wärmeren Ländern gut funktioniert, muß hier nicht überleben.
Die beiden ersten Hibisken, 'Chocolate Delight' und 'Heartbreak Hotel', haben keine Probleme mit der Überwinterung. Die letztes Jahr gekauften schwächeln deutlich, unter gleichen Bedingungen. Da waren aber auch teilweise noch die Veredlungsbänder dran, insofern hatten sie auch schlechtere Startbedingungen als Pflanzen, die in D erst mal einige Zeit stehen und sich von der Pfropfung erholen können.
Bei mir gehts genauso wie bei Katrin. Die Pflanzen von 2014 sind hart im nehmen, jedenfalls die, die bis jetzt überlebt haben. Alles andere gibt so nach und nach den Löffel ab. Gerade diese hatten und haben noch das Veredelungsband dran. Die Veredelungen sehen so schlecht aus, das ich mich frage, wie man solche Pflanzen überhaupt verkaufen und verschicken kann.
LG Margit
"Wenn du das Paradies ertragen kannst, dann komm nach Mallorca ... Zitat Gertrude Stein
Günter, mir ist bei so vielen Leuten aufgefallen, daß sie so hohe Verluste haben/hatten. Mich interessieren einfach die Ursachen.
Taugen z.B. die Unterlagen nicht für unser Klima? Sind die Veredelungen schlampig gemacht? Werden die Pflanzen zu schnell in den Verkauf gegeben? Ist das Substrat Schuld?
Ich würde mich jedenfalls maßlos ärgern, wenn ich bei den doch recht stolzen Preisen für eine Pflanze so hohe Verluste hätte.
Punkt 4 würde ich ausschließen, jedenfalls was das Substrat von Reinecke betrifft. alle anderen Punkte würde ich - jedenfalls was die Lieferung dieses Jahr betrifft - mit "ja" beantworten. Außer eine Pflanze, die war klasse.
Zitat von Zausel im Beitrag #67Auch Sämlinge von Moorea- Sorten?
Klar! Die habe ich im letzten Jahr in einem Anfall von geistiger Umnachtung gekauft. Einige schwächeln auf eigenen Wurzeln, das kann ich jetzt schon sehen, andere sehen recht gut aus, soweit ich das überhaupt beurteilen kann. Ich werde mir noch etwas Saatgut von Lorraine besorgen. Da sind einige recht wüchsige Eltern dabei!
... irgendwie habe ich grad irgendwo gelesen, daß man die Tahitian Purple Passion auch bewurzeln kann. Wie sie dann (in der Berliner Gegend) wächst, werden wir vielleicht mal sehen.