Andreas, wenn ich im Herbst feststelle, daß mein kleiner Pachypus schon eine dicke Kartoffelwurzel hat, heißt das, daß ich ihn dann schon umtopfen sollte? Das Pflänzchen ist doch so klein und zart. Einfach alles Substrat weg und neu pflanzen? Oder doch lieber im Frühjahr? LG inge
Wenn die Pflanze im Winter trocken gehalten wird, kannst du sie natürlich auch im Frühjahr umtopfen. Ich mache das meistens im Herbst. Dann setze ich sie in trockene Erde. Bis zur nächsten Saison sollten sämtliche Wurzelverletzungen abgeheilt. Aber du wirst merken, dass der Topf für die nächste Saison nicht mehr ausreicht.
Ich habe schon seit Jahren eine O. decaryi. Die ist erstaunlich zäh und steht bei mir im Sommerhalbjahr auf dem Balkon. Direkten Regen bekommt sie keinen ab, aber wenn es mal kühl und ungemütlich wird, lasse ich sie trotzdem draußen. Natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt. Mit O. pachypus habe ich keine Erfahrungen. Vor Jahren hatte ich mal O. hirsutissima aus Samen gezogen, aber die erwies sich als heikel und irgendwann ist sie eingegangen. Aber generell sind das robuste Pflanzen.
Hier ein Bild meiner alten Operculicarya nach einem Jahr in einer Bonsaischale. Die Schale war praktisch komplett mit den Wurzeln ausgefüllt. Die Knollen aus dem Vorjahr hatte ich beim Umtopfen entfernt.
Ja, die sind schlimmer als Kartoffeln. Hier das unschuldig aussehende Bäumchen. Ich weiß aber nicht, ob Pachypus ebenso extrem reagiert.
Übrigens, die Knollen, falls es mal notwenig sein sollte, sie zu entfernen, eignen sich gut zur Vermehrung. So eintopfen, dass oben eine kleine Spitze herausschaut. Schnittstelle komplett abtrocknen lassen, dann mässig gießen und einigermaßen warm halten, in der Nähe einer Heizung oder Wärmematte, aber natürlich nicht zu warm. Die ersten Triebspitzen zeigen sich nach 2 Monaten.
Mein Kleiner, kaum 15 cm groß, bekommt die Wärmematte eingeschaltet, wenn die Zimmertemperatur unter 25 Grad fällt . Mach' ich aber eigentlich nur für die Moringas, er ist halt der Nutznießer. Scheint ihm aber zu gefallen. Auf die "Kartoffeln" freue ich mich schon, hoffentlich habe ich dann den Mut, einen Wurzelschnittling zu machen. LG inge
Ich habe früher regelmäßig die Wurzeln zurückgeschnitten, weil ich sonst einen richtig großen Topf gebraucht hätte. Anfangs habe ich die "Knollen" immer weggeschmissen, nun nutze ich sie zur Vermehrung. Wichtig ist nach einem Schnitt nur, dass an beiden Seiten die Schnittstellen gut abtrocknen. Deshalb mache ich sowas immer im Herbst, denn wenn ich sie im Winter trocken halte, ist im Frühjahr garantiert alles gut getrocknet.
Heizmatte mit 25° halte ich bei Operculicarya für übertrieben. Hier wird es nachts schon mal 10° kühl. Das stecken sie weg.
Jetzt kommt ja leider schon die Zeit, wo die Pflanzen ins Winterquartier müssen. Mein kleiner O. Pachypus hat plötzlich in allen Blattchseln winzige Austriebe. Die sollen doch noch was werden, kann ich den Kleinen so lange warm halten, bis die Neutriebe halbwegs ausgewachsen sind? LG inge