Moin moin Edit ein: Da dieser Beitrag aus dem Ursprünglichen Zusammenhang heraus genommen wurde. Es geht hier um:
Zitat Und denke dran, die Kelchblätter notfalls wirklich etwas einzuschneiden.
Zusatz: Falls sich die Blüte nicht vollständig von allein entfallten will/kann. .. Edit aus. ...................
Auch auf die Gefahr hin daß ich mich jetzt seeeehr unbeliebt mache, aber:
Macht es Sinn, ein Lebewesen (Tier/Pflanze) , das sich offensichtlich nicht von alleine ´´entfalten´´ kann, weiterhin zu züchten oder sogar mit Anderen zu kreuzen? Wenn diese Lebewesen weiterhin vermehrt, gekreuzt UND in Umlauf gebracht werden. Dieses offensichtliche Gen-Defizit wird doch ganz bestimmt weitervererbt werden, offensichtlich oder unterdrückt. Unterdrückt heißt: Dieses Gen-Defizit tritt nicht zutage, wird aber trotzdem weiter vererbt und kann in späteren Generationen wieder auftreten. Bei allen Kreuzungen, die in der zwischenzeit gemacht wurden, kann dieses Gen-Defizit ebenfalls weiter verbreitet werden. In zB. 50 Jahren haben dann wieviele Neuzüchtungen dieses Gen-Defizit?
Eins der besten Beispiele ist der Deutsche Schäferhund! Sie werden heute mit dem abfallenden Rücken gezüchtet. Ganz anders als es der Standart in meinem alten Buch vorschreibt. Und fast alle haben heute diese Hüftdysplasie (erblich bedingte Fehlbildung der Hüftgelenkpfanne) . .... Aber wenn Geldgier über Vernunft siegt ....
Ich selbst habe vor ein paar Wochen angefangen meine Pflanzen zu kennzeichnen: Grünes Geschenkband = darf weiter in der Zucht bleiben. Goldenes Geschenkband = von der Zucht ausgeschlossen weil = unregelmäßige und/oder zu kleine Blüte. (Eine sofortige Vernichtung geht zur Zeit nicht weil grün und gold als verschiedene Pflanzen in einem Topf sitzen.) Sollten weitere Unregelmäßigkeiten bei der einen oder anderen Pflanze auftreten werden diese ohne wenn und aber von der Zucht ausgeschlossen!
Bei meiner Guppyzucht hatte ich genauso gehandelt. Wegen der ständigen Inzucht (wie bei unseren Hibi's) MUSS jeder Fehler sofort ausgemerzt werden. Sonst fällt die Zuchtgruppe irgentwann komplett in sich zusammen.
Und irgendwann kann niemand mehr das Ursprungstier/pflanze bestimmen um einen Gen-Defekt nachträglich auszumerzen.
Mein Vorschlag, : Erfreut euch an der schönen Blüte eures Hibiskus, aber vermehrt und verbreitet sie nicht. Und wenn es euch noch so in den Fingern juckt. Hier sollte der Verstand siegen! Auch wenn es manchmal noch so schwer fällt.
Nur so haben wir auch ´´morgen´´ noch gesunde Hibisken.
Dein Thema ist etwas brisant! Wo beginnt das Ausmerzen und wo hört es auf?
Wo ich ganz Deiner Meinung bin: Tiere sollten nicht auf Teufel komm raus auf Schönheit und Standards gezüchtet werden, wenn das Resultat ewige Schmerzen und Beeinträchtigungen sind. Aber was ist mit den Menschen? Sollten Menschen mit einem Handicap keine Nachkommen haben? Dann gäbe es bald keine Menschen mehr, es sei denn, sie kämen genmanipuliert aus der Retorte
(Blond, blaue Augen, groß, schlank, kerngesund, superintelligent)??? Wer von und ist nicht ohne Fehler und Macken?
Zu den Hibisken, dem eigentlichen Thema:
Wer mich kennt, weiß, daß ich lieber kräftige gesunde Pflanzen züchte. Ich mag nicht die einsame strahlende Wunderblume auf einem schwachen gestützten Stengelchen. Deswegen kaufe ich ja u.a. keine Hochzuchthibisken. Trotzdem gebe ich auch einem schwachen Sämling gerne noch eine Chance, notfalls auch durch Veredelung. Ich weiß doch nicht, warum er so schwach ist. Vielleicht haben Trauermücken die Wurzeln abgefressen oder sonstwas. Entsorgen kann man immer noch, wenn auch die Hilfestellung nicht klappt.
Ein gutes Beispiel: Ich habe hier einen recht schwachen Sämling vom letzten Jahr, dem hatte ich 2 Seitentriebe abgenommen und bewurzelt. Beides sind richtig schöne starke Pflanzen geworden, während die Mutterpflanze mit Mühe und Not weiterwächst.
Zitat von Lorraine im Beitrag Lorraine's Mikroveredelungen 2017Links unten im Bild sieht man die Veredelung der Swiss Blue Lady, die wird aber arg von der dominanten Miss untergebuttert.
Könnte es sein , daß sich der Beitrag von Rolf auf diesen Satz bezog ?
So wie ich auf Bildern sehen konnte , ist die Swiss Blue Lady eine sehr stattliche Pflanze und kein Kümmerling.
Zitat von Florski im Beitrag #1... Erfreut euch an der schönen Blüte eures Hibiskus, aber vermehrt und verbreitet sie nicht. Und wenn es euch noch so in den Fingern juckt. Hier sollte der Verstand siegen! ...
Pffft. *Versteht nur Bahnhof.* Zimmerhibisken sind eh Krepierlerchen. Nicht den kleinsten Frost können sie ab. Sollte ich irgendwelche Gendefekte in das Hibiskus- Erbgut einpflegen, ist der "Spuk" spätestens mit meinem Ableben vorbei, wenn nicht schon früher durch einen strengen Winter und Ausfall meiner Heizung. Da gibt es dann auch noch den Phytophtora, Spinnmilben, weiße Fliegen, Blattläuse und Trauermücken ... Die Schuld, die ich mir auflade, ist also nicht sonderlich groß, bzw nicht von Dauer, Rolf. Ach so- "Zucht": durchaus möglich, daß der "Gendefekt" unter veränderten Umweltbedingungen genau dieser Pflanze ihr das Überleben sichert.
Ich finde übrigens die Blüte ohne eingerissene Kelchblätter deutlich schöner und würde gerade deswegen mit diesem Hibiskus Kreuzungen versuchen, auch wenn Profis es nicht so sehen werden. Da meine Sammlung erst mal ausreichend sein sollte, ist diese Idee für mich sowieso Utopie, d. h. ich möchte weder ein Holz noch eine Veredelung von Wolfs Choki haben.
Ich werde so weiter machen wie bisher (es ist ja erst das zweite Jahr) und nach Möglichkeit mein 'Großes Ziel' weiter verfolgen: Möglichst gesunde und kräftige Hibisken zu züchten mit wunderbaren Blüten, die Pflegefehler nicht übel nehmen, auch gerne mit Fingerblättern (Gendefekt?) oder besonderen Blütenformen oder panaschierten Blättern oder wer weiß, was mir sonst noch einfällt.
Es geht mit darum, dass mein Hobby mir Spaß macht. Ich lege keinen besonderen Wert auf eine Registrierung, es sei denn ein Hibiskus würde mich dazu zwingen. Und ich zwinge niemanden, von mir Hölzer anzunehmen.
... und niemand macht sich bei mir unbeliebt, nur weil er eine andere Meinung hat als ich. Das kommt extrem häufig vor, glaubt mir
Was ich bei fb mitbekommen habe: es müssen schon öfter mal Kelchblätter eingerissen werden. Das ist nicht schön und lästig, aber noch ein kleineres Übel. Mich stört, wenn ein Hibiskus gestützt werden muß, wenn die Blüten hängen oder nur ganz kurz halten, wenn die Textur extrem schwach ist, wenn keine oder kaum Pollen gebildet werden, wenn ein Hibiskus weder als Vater noch als Mutter sonderlich taugt. Ich mag auch keine Riesenblüten, die nicht zur Größe der Pflanze passen.
Riesenblüten wie bei Fourth of July (23+ cm) müssen es wirklich nicht sein. Hängende Blüten nerven mich auch. Sonst muss der Hibiskus unter meinen Bedingungen zu einer kräftigen Pflanze wachsen können. Solange es mich nicht stört, werde ich keine Kelchblätter einreißen und wenn mich die Blüte irgendwann nervt, kann ich den Hibiskus immer noch verschenken, verkaufen, häckseln oder was immer mir einfällt.
Das Ding mit dem Deutschen Schäferhund ist so was wie ein Hoax. Die Hüftgelenkdysplasie hat nichts mit der Stellung der Hinterhand zu tun. Wenn es so einfach wäre, dann müßten bei alle Rassen mit geradem Rücken HD kein Problem sein. Dem widerspricht, daß z.B. vor 20 Jahren bei English und Gordon Settern die HD-Rate bei erschreckend hohen 60-70% lag. Prozentual gesehen ist die Rasse DSH nicht stärker von HD betroffen als andere von vergleichbarer Größe, nur eben - und da gebe ich Florski recht - durch die bescheuerte Idee mit der abfallenden Hüfte wird natürlich HD ein Problem, wenn sie auftritt. Auch Inzucht ist nicht die Ursache, denn die Rasse Sibirian Husky weist schon von jeher einen extrem hohen Inzuchtgrad auf und da ist HD so gut wie gar nicht bekannt.
Beim Hibiskus eine Art "Leistungszucht" einzführen halte ich für Quatsch. Ich meine, welche "Leistung"? Die "fitten" natürlich ausgelesenen (nämlich die botanischen) Hibisken gibts ja schon, die muß man nicht züchten. Und meines Wissens ist die Art nicht vom Aussterben bedroht.
Außerdem sieht man hier schon in den ersten Beiträgen, daß jeder etwas anderes als erstrebenswert ansieht.
Lorraine, Du schreibst "Deswegen kaufe ich ja u.a. keine Hochzuchthibisken". Aber Du züchtest welche und mit welchen. Denn Hochzucht x Hochzucht ergibt immer wieder nur Hochzucht.
Das Hauptaugenmerk liegt bei uns allen doch immer auf der Optik. Fingerblätter, besondere Farben, gefüllte Blüten... Und jeder hat einen anderen Geschmack, favorisiert eine andere Eigenschaft.
Abgesehen davon, @ Florski, wenn die Blüten einer Pflanze sich nur öffnen, wenn man manuell nachhilft, wird diese sicherlich nicht so der große Verkaufsschlager werden und schon deshalb keine große Rolle in der Zucht spielen.
Ich denke, man sollte sich sein Hobby durch solche Überlegungen nicht vermiesen lassen. Auch das Argument mit der "Durchseuchung der Art" ist nicht wirklich stichhaltig, denn man kann dem kaum züchterisch begegnen, da niemand genau weiß, was sich beim Hibiskus wie vererbt. Das geht doch schon mit der Farbe los. Man nimmt an, daß Rot dominant ist, aber es gibt offenbar auch rote Blüten aus nicht-roten Eltern. Wie kann das dann sein? Weiterhin kann man die Elternschaft schon mal nicht genau wissen, dann neben den Leuten, die bewußt andere Eltern ageben, um Sämlinge oder Samen besser verkaufen zu können, gibts ja auch Insekten, die Blüten befruchten können und da weiß man dann gar nicht mehr, was von wem kommt. Und wenn man eine Pflanze über Jahre hat, dann sieht man, daß die Farbe, Form und Größe einer Blüte ganz erheblich schwanken kann. Also könnte auch das Nicht-Öffnen einer Blüte darauf zurückzuführen sein, daß die Pflanze einfach nicht optimal gepflegt wurde. Oder die falsche Unterlage hat. Oder...
Bei soviel Unwägbarkeiten halte ich eine Zuchteinschränkung, so wie Du es forderst, für wenig sinnvoll.
Wobei ja jeder tun und lassen kann, was er für richtig hält. Wenn Du also die goldenen Bänder kompostierst, ist das Deine freie Entscheidung.
Bei der Form stimme ich Dir zu, wobei mir auch andere Formen gut gefallen, wie z.B. die H. cooperi oder die 'Tahitian Princess' - für mich die schönste Blüte überhaupt, sowohl von der Form als auch von der Farbe her.
Beim Wuchs bin ich nicht pingelig. Da ist es mir egal, ob das aussieht wie eine Kunstpflanze (sorry, Lorraine, ist nicht böse gemeint) oder wie ein alter Knorzel. Solange die über den Winter kommen, sich von den Blattläusen nicht die Stimmung vermiesen lassen und brav wachsen und blühen, ist mir die Form sowas von rille.