Ich war mir noch nicht ganz sicher, wie ich das bewerkstelligen sollte, habe aber erst mal etwas Moos aus dem Rasen geklaubt. Eine kleine Handvoll Moos habe ich von (wie ich meinte) störenden Grashalmen befreit, ein Bissel Draht, weitere Utensilien und (besonders wichtig) ein Tuch zum Schweiß abwischen bereitgelegt.
Knapp über dem Substrat habe ich zwei (eher wohl mehrere) Schnitte im Abstand einer Daumenbreite rund um den "Stamm" gemacht und dann versucht, die Rinde abzuschälen. Elende Fummelei. Dann fiel mir ein, es mal mit dem Daumennagel zu probieren und den unter die Rinde zu schieben, um die Rinde hochzuhebeln. Klappt nur, wenn man die Rinde gut und sauber durchtrennt hat. Dann noch die Wachstumsschicht abschaben. Ich habe um diesen abgeschabten Bereich die Hälfte Moos fest drumgewickelt und mit einem Draht festgezurrt. (Nachtrag: zu viel des Guten, diese Packung ging später nicht mehr auseinander, auch weil ich zu lange gewartet hab und die Wurzeln schon so stark "verknotet" waren) Dann die Folie drum, die auch wieder unten mit Draht befestigt (wie eine Tüte geformt). Dann habe ich den Rest des Mooses in die "Tüte" gestopft.
Eine letzte Entscheidung war noch zu fällen: das Wässern aus einem wie geformten Glas, um möglichst optimale Wurzelbildung zu erreichen.
Hab die "Tüte" oben offen gelassen, muß also öfters wässern. Mal sehen, ob der Hibiskus morgen (nachher) noch lebt.
Nachtrag: leider habe ich es vor Aufregung versäumt, das Abschaben und die abgeschabte Stelle genauer zu dokumentieren
Sehr interessantes Experiment, ich bin gespannt, wies weitergeht.
Allerdings - warum hast Du die Rinde komplett abgeschält? Der Sinn des Abmoosens besteht doch darin, daß die Pflanze den zukünftigen Steckling weiter versorgt, während der Wurzeln bildet. Das geht doch aber nur, wenn der Safttransport nicht unterbrochen wird?
Der zukünftige Steckling ist ein Meter Pflanze, Katrin. Der Safttransport geht durch das junge Holz nach oben, der Rückweg (Assimilate) ist versperrt. Regt (hoffentlich) die Wurzelbildung an. Nächstens schneide ich nur den Stamm halb an, ist weniger Fummelkram.
Aaaalso- heute stand die Pflanze stramm im Saft. Ich habe sie allerdings nicht in voller Sonne, sondern am Fenster mit Morgensonne. Nur das "Gießen"- habe ich doch versehentlich mit der Düngermischung für die Hibisken gegossen, anstelle von klarem Wasser.
Ich drücke die Daumen und bin auf das Ergebnis gespannt!
Ich hatte bei meiner Tahitian Sunset Glory im Juni zwei sehr lange Äste, die für eine bessere Verzweigung herausgenommen werden sollten. Einen habe ich geschnitten, beim anderen dachte ich mir bevor ich ihn wegwerfe, versuche ich es mal mit Abmoosen, da das ja angeblich auch bei Hochzuchthibisken funktionieren soll. Wie gesagt: Juni... bis heute hat sich in der Klarsichtfolie (ich habe die Folie oben und unten verschlossen) nichts getan, aber immerhin dank sterilisierten Sphagnum-Moos auch keine Fäulnis oder Schimmel. Da ich um die Jahreszeit nicht mehr zurückschneiden will, bleibt der Versuch wohl oder übel bis zum nächsten Frühjahr erhalten. Ausgetrocknet ist das Sphagnum zwischenzeitlich nicht, das habe ich kontrolliert und kann es als Fehlerquelle ausschließen. Der Zweig sieht übrigens perfekt aus und wächst und blüht trotz Schälen als wäre nichts gewesen...
Zitat von Chara im Beitrag #11... dank sterilisierten Sphagnum-Moos auch keine Fäulnis oder Schimmel ...
Das Moos selbst wirkt m.E. fungizid. Nächstes Jahr (oder Jahre später ) beginne ich damit früher, denn jetzt geht es in den Herbst, da ist das Wurzelwachstum nicht so rasant. Die abgeschälte Rinde hat jedenfalls die Pflanze nicht beeinträchtigt, sie steht nach wie vor stramm da. Bei einem weiteren Abmoosversuch (L.SoE) habe ich ein kleines Schieferplättchen in den zuvor angebrachten Schnitt in den Ast eingefügt, das beim Umwickeln mit Moos und Draht hörbar zerbrochen ist. Evtl. ist es vorher herausgerutscht, sodaß der Schnitt mit Kallus überwallt. Mal sehen, braucht Zeit. (dort sind schon leichte/ "mikroskopische" Wurzelansätze erkennbar) Beim dritten Versuch habe ich mit einer Pinzette ein paar Moosfäden in den Schnitt gefädelt. Wenn das gut wirkt, werde ich das bei Schnitten immer so machen.
... ist nur von überallher irgendwo abgekupfert, Lorraine. Mit Moos kann man auch gut ein Nest auspolstern. Muß sich keiner oder kann sich jeder reinsetzen.