Im Berggarten in Hannover-Herrenhausen gibt es seit einigen Jahren einen Präriegarten. Ich besuche ihn immer gerne. In den letzten Wochen sah man besonders viel Blütenpracht.
Wow, so was mag ich. Ich hatte mal im Fernsehn einen Bericht vom Hermannshof gesehen. Da hatten sie auch einen Präriegarten angelegt. Über Folie hatten sie rund um die Stauden Lava verteilt und angeblich haben sie den Garten das ganze Jahr nicht wässern müssen. Nur alles verwelkte rausschneiden, sehr pflegeleicht.
LG Margit
"Wenn du das Paradies ertragen kannst, dann komm nach Mallorca ... Zitat Gertrude Stein
Das Hohe Haarschotengras Bouteloua curtipendula wächst an trockenen Standorten von Kanada bis Argentinien:
Das Moskitogras Bouteloua gracilis wächst in Kanada von Alberta bis Manitoba, in den USA von den Rocky Mountains über den Great Plains bis in den Mittleren Westen und bis Mexiko:
Das Büffelgras Buchloe dactyloides wächst vor allem in der trockenen Kurzgrasprärie im Westen der Great Plains, im Regenschatten der Rocky Mountains:
Die Palmwedel-Segge Carex muskingumensis wächst im östlichen kanada, im Nordosten der USA und in den nördlichen Präriestaaten:
Die Breitblatt-Segge Carex plantaginea wächst auch im Osten Kanadas und der USA:
Das Plattährengras Chasmanthium latifolium syn. Uniola latifolia wächst im Zentrum und im Osten der USA auf etwas feuchteren Böden.
Das Hirschzungen-Rispengras Panicum clandestinum wird 120 cm hoch, es kommt auch aus dem Osten Nordamerikas:
Die Rutenhirse Panicum virgatum ist ein Präriegras welches 2,50 Meter hoch werden kann. In europäischen Gärten sowie im Präriegartenbeet wachsen aber meistens Sorten, die nicht so hoch werden.
Panicum virgatum ´Cloud Nine´:
Panicum virgatum 'Prairie Sky':
Panicum virgatum 'Strictum':
Das Blaustrahlgras Schizachyrum scoparium 'The Blues':
Das Rush-Gras oder Tautropfengras Sporobolus heterolepis ist von Kanada bis Mexiko verbreitet:
Im Präriegarten entdeckte ich auch hübsche Klobürsten.
Die Mohnmalve Callirhoe involucrata wächst in den Great Plains:
Hibiscus laevis stammt aus den Great Plains und dem Osten der USA:
Den Sumpfeibisch Hibiscus moscheutos 'Chatelaine' entdeckte ich auch im Präriegarten. Die Heimat des Sumpfeibisch ist aber eher der feuchte Südosten der USA:
Jetzt im Spätsommer und Herbstbeginn blühen viele gelbe Korbblütler im Präriegarten.
Die Prärie-Zapfenblume Ratibida pinnata wächst in den Great Plains und auch östlich davon. die Blüten duften leicht nach Anis und sind von Juli bis Oktober zu sehen. Mit Blüte wird diese Staude ca. 120 cm hoch:
Der Sonnenhut Rudbeckia fulgida var. deamii aus Indiana, Ohio und Illinois wird bis zu einem Meter hoch und blüht von August bis September:
Der Riesen-Sonnenhut Rudbeckia maxima wächst in den Präriestaaten Oklahoma und Texas, sowie östlich davon in Arkansas und Louisiana und blüht bis zu zwei Meter hoch im August und September:
Sehr interessante, aber auch recht unbekannte Wüstenpflanzen sind die Silphien.
Die Kompasspflanze Silphium laciniatum stellt ihre Blätter bei starker Sonnenstrahlung senkrecht in Nord-Süd-Richtung. Diese Pflanze, die in der Prärie von Ontario bis Neu Mexiko wuchs, wird über zwei Meter hoch und blüht von August bis September im Präriegarten.
Bei der Becherpflanze oder Durchwachsenen Silphie Silphium perfoliatum sind die gegenständigen Blätter zusammengewachsen und bilden so ein Gefäß, das Regenwasser speichert. Vielleicht kennt Ihr so etwas ja von der Karde. Dieser Wasserspeicher dient der Pflanze, aber er nützt natürlich auch Insekten und Vögeln, die bei Trockenheit hier Wasser finden. Die Becherpflanze bildet sehr viel Biomasse und wird deshalb gerade als Alternative zum Mais als Energiepflanze getestet. Im Gegensatz zum Mais bietet diese Pflanze den Bienen reichlich Nektar an. Im Präriegarten blüht diese Pflanze aus der östlichen Prärie und dem Osten der USA im August und September und kann über drei Meter hoch werden.
Das Prärie-Kaugummikraut Silphium terebinthinaceum enthält ein aromatisches Harz welches von den Indianern als Kaugummi genutzt wurde. Diese zwei bis drei Meter hohe Staude aus dem Osten der USA blüht von Ende Juli bis September.
Jetzt im Dezember sieht man im Präriegarten fast nur noch trockenes Kraut. Vielleicht kann ich es später einmal mit Raureif fotografieren. Das sieht besonders reizvoll aus.
Einige Teile des Präriegartens sind in den letzten Jahren stark zugewuchert. Dort wurden jetzt im Herbst neue Stauden gepflanzt.