Die Spinnmilben sind bei Hibiskusfreunden ein recht leidiges Thema. Gerade bei warmer trockener Luft kann es zu einem massiven Befall der Hibisken kommen.
Hier ist die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) von besonderer Bedeutung. Sie ist mit einer Größe von unter 1 mm sehr winzig. Im Gegensatz zu anderen schädlichen Milben
wie z.B. der Roten Spinne legt sie Gespinste vor allem an den Blattunterseiten und in den Blattachseln an. Dort saugt sie dann Pflanzensäfte und kann notfalls eine ganze Pflanze zum
Absterben bringen. Das kommt daher, daß sie in großen Massen auftritt, wie man auf dem Bild unten sehen kann. Meist fällt der Befall auch relativ spät auf, weil die Spinnmilben so
klein und anfangs gut versteckt sind. Ein stärkerer Befall ist dann aber nicht mehr zu übersehen.



Wie oben schon erwähnt, fühlen sich diese Plagegeister in warmer trockener Luft am wohlsten.
Mit folgenden Gegenmaßnahmen kann man ihnen schon mal das Leben schwerer machen:

-Luftfeuchtigkeit erhöhen
-Pflanzen häufiger abduschen, dabei besonders die Blattunterseiten
-stark befallene Blätter abschneiden und im Hausmüll entsorgen

Spinnmilben haben in der Natur etliche Feinde wie z.B. Raubmilben, Florfliegen usw. Das sollte man sich in der Freilandsaison zunutze machen.
Alternativ gibt es Nützlinge, die man für die Bekämpfung bestellen kann (siehe Steffen´s Beitrag).

Natürlich gibt es auch diverse Pflanzensprays. Aber ich denke, die sollte man wirklich mit Bedacht einsetzen.
Viele können auch das Laub schädigen und zudem auch Nützlinge mit abtöten. Die chemische Keule sollte immer der letzte Ausweg sein.

Ich hatte jetzt an einem Hochstamm im Treppenhaus ordentlich Spinnmilben. Da ich die große Pflanze im Haus nicht mit irgendeinem Gift einnebeln wollte, habe ich kurzerhand Haarspray genommen. Vorher habe ich alle Blätter bis auf ein Stückchen Stiel entfernt. Bei den Spinnmilben hat anschließend nicht nur die Frisur gesessen!😜 Der Hochstamm treibt gerade wieder aus allen Ecken aus. Ich weiß nicht, ob ich es zum Nachahmen empfehlen sollte, aber so viel Gift, wie ich gebraucht hätte, wäre (für mich) schlimmer gewesen und unter die Dusche hätte ich das Monster auch nicht heben können. Also bin ich auf volles Risiko gegangen.

Es muss nicht immer Gift sein. Wenn es geholfen hat, hast du alles richtig gemacht, denke ich.

Ich hoffe, daß ich nicht noch die Quittung dafür bekomme. Aber ich wußte echt keinen anderen Ausweg.

Ich habe bei den meisten meiner Pflanzen beim Einräumen sehr viele Blätter entfernt, weil sich im Sommer bei der Trockenheit schon so viele Weiße Fliegen und andere Ungeziefer breit gemacht haben. Danach habe ich sie mit Neem behandelt, um dann nach einigen Wochen festzustellen, dass reichlich Ungeziefer überlebt haben. Sie sind alle wieder gut durchgetrieben.
Warum sollte es bei deiner Pflanze nicht so sein?

Zitat von Lorraine im Beitrag #2

---

... habe ich kurzerhand Haarspray genommen ...

---

So weit ich weiß ist Haarspray eine Hart Lack. Das wird die Viecher verklebt haben so das sich nichts mehr machen können. Ähnlich funktioniert ja das Siltec auch.
Das Sprüh ich inzwischen auch bei Spinnmilben. Allerdings mach ich das schon wegen der Sauerei draußen. So wie das Mittel abgetrocknet ist Hol ich sie wieder rein.

Aber das mit dem Haarspray find ich ne gute Idee.

Ich habe mir einfach gedacht, daß Haarspray zwar stark genug ist, um sie feinen Gewebe samt Bewohnern zu verkleben, aber nicht stark genug, um einen Neuaustrieb zu verhindern. Pflanzen sind ja unheimlich stark, wenn es um die Lebenserhaltung geht.

Ich denke, ich werde es bei Spinnmilbenbefall auch mal ausprobieren

Warte noch, bis meine Pflanze über den Berg ist, nicht daß Du mich später verfluchst.

Noch habe ich keine Spinnmilben entdecken können, Marlies.
Ja, das mit dem Verfluchen ist eine üble Sache. Das würde ich niemals machen, weil ich viel zu viel Angst davor habe, dass es wirken könnte.

Ich will nur nicht schuld sein, wenn was kaputt geht.

So, wie du es geschrieben hast, sollte jeder wissen, dass die Nachahmung auf eigenes Risiko geht, Marlies. Mach' dir darüber keine Gedanken.
Ich käme nicht auf die Idee dir die Schuld zu geben, wenn ich etwas nachmache. Es könnte ja auch sein, dass es bei die super läuft und bei mir dann nicht.

An vier der größeren Hibisken habe ich in den letzten Tagen auch Spinnmilben entdeckt. Ich habe sie erst mal von den anderen getrennt gestellt und werde wohl aber doch zu Kanemite greifen, sobald es mit der Post kommt. Es sind Tahitian Pretty Boy, Sunny Wind, Tahitian Sunset Glory und Dalen's Joyful Summer. Bei denen will ich kein Risiko eingehen, die sind mir zu groß und zu schön gewachsen.

Zur Überbrückung bis dahin gibts wohl eine ziemlich heiße Dusche in der Duschkabine und im Anschluss ein "Dampfbad".

Ich bin gespannt, wie das Haarspray-Experiment ausgeht. Ich hätte da wohl zu viele Bedenken, dass die Spaltöffnungen verkleben.

LG Heike

Ja Heike, solange die Blätter dranbleiben sollen...