Ich befasse mich schon seit Jahren mit Hibisken aber jetzt habe ich zum ersten Mal mit ihnen Bekanntschaft gemacht: Blüten-Thripse.
Es hat auch eine ganze Zeit gedauert bis ich sie entdeckt habe, denn sie leben sehr versteckt. Sie sind wirklich nur durch Zufall oder im fortgeschrittenen Stadium erkennbar (so weit ist es bei mir zum Glück noch nicht).
Ich habe mich gewundert warum auf einmal fast alle Knospen kurz vorm aufblühen abfallen. Dann sind mir auf einigen Blüten kleine Viecher aufgefallen. Nachdem ich lange gegoogelt und recherchiert habe bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass es sich um Kalifornische Blüten-Thripse handelt.
Die haben sich offenbar in den letzten Jahren sehr stark verbreitet und viele professionelle Pflanzen-Züchter und auch Hobby-Pflanzenhalter haben mit ihnen zu kämpfen. Die meisten Leute bemerken das Problem aber überhaupt nicht, da die Viecher sehr versteckt leben. Sie halten sich hauptsächlich in den Blüten und Knospen auf. Die Pflanzen sehen ansonsten kerngesund aus und wenn man sie untersucht kann man keine Schädlinge ausmachen.
Ich habe dann abgefallene Knospen geöffnet und über einem Blatt Papier ausgeklopft. Da sind sie dann endlich zum Vorschein gekommen. Winzige längliche, schmale Tierchen die Streifen haben wenn man sie unter der Lupe betrachtet.
Bei der Recherche wie ich die Viecher wieder loswerden kann habe ich folgendes herausgefunden: sie tauchen offenbar hauptsächlich in Innenräumen auf und sind relativ schwer zu bekämpfen.
Eine Gießbehandlung wäre mir am liebsten gewesen aber die bringt offenbar nichts da die Thripse nur ganz wenig an den Pflanzen saugen.
Eine Spritzbehandlung verspricht schon eher Erfolg, ist aber bei den Unmengen an Pflanzen die ich habe im Moment nicht praktizierbar. Ich kann nicht hunderte von Pflanzen in die Badewanne schleppen und sie dort einzeln durchsprühen. Und das Zeug einfach so im Wintergarten versprühen kommt auch nicht infrage. Abgesehen von der Sauerei möchte ich mich nicht selbst mit umbringen.
Wobei ich überwiegend auf Kaliseifen-Lösung zurückgreife wenn ich spritze. Die ist nicht giftig und die Schädlinge können keine Resistenzen dagegen entwickeln. Allerdings muß man die Schädlinge auch direkt treffen um Erfolg zu haben. Das heißt man muß jede Pflanze einzeln in die Hand nehmen und von allen Seiten einsprühen. Und das möglichst mehrmals kurz hintereinander.
Also habe ich nach einer Alternative gesucht und bin dann auf Nützlinge gestoßen. Ich habe mich schon öfter mit dem Thema befasst. Das Problem war aber immer dass sie draussen nichts bringen und in der Zeit wenn die Pflanzen drinnen stehen sind die Bedingungen für eine erfolgreiche Anwendung meist nicht gegeben (Licht und Wärme).
Gegen Blütenthripse gibt es aber offenbar Nützlinge die auch mit weniger Licht und Wärme zurechtkommen. Man kann sie ganzjährig einsetzen. Deshalb habe ich mich für diese Alternative entschieden.
Ich habe die Tierchen (Amblyseius cucumeris) erst vor ein paar Tagen eingesetzt und kann noch über keine Erfahrungen berichten. Das werde ich aber im Thread "Nützlinge gegen Schädlinge" nachholen.
Steffen, mit diesen Thripsen habe ich bisher noch keine Erfahrung gemacht. Meinst Du, sie sind über gekaufte Pflanzen zu Dir gekommen oder ist auch eine Übertragen bei Hölzern möglich?
Maggy ich denke das ist nur eine andere Bezeichnung für Thripse. Blütenthripse sitzen fast ausschließlich in den Knospen, während andere Thripse auf den Blättern sitzen und dort Pflanzensaft saugen.
Die größte Gefahr besteht meiner Meinung nach darin, dass sie Pilze und Viren auf die Pflanzen übertragen können.
Lorraine ich vermute, dass eine oder mehrere der Pflanzen die meine Mutter im Wintergarten stehen hatte der Überträger war. Denn offenbar treten sie besonders oft bei Produzenten von Zierpflanzen auf die in Massen gehalten werden.
Eine Übertragung durch Hölzer schließe ich aus, da sich die Blütenthripse ja nur in den Knospen aufhalten. Außerdem desinfiziere ich Hölzer die ich bekomme immer erst mal indem ich sie 10 Minuten in Wasserstoffperoxid-Lösung tauche. Das gleiche mache ich mit Hölzern die ich verschicke.
Erstens verhindert das Schimmelbildung und zweitens tötet es alle möglichen Arten von Schädlingen ab.
Die ganzen Hölzer, denn es geht ja darum alle eventuellen Schädlinge und Schimmelpilzerreger abzutöten. Die Hölzer fangen dann in den Tüten auch nicht so schnell an zu schimmeln.