Gibt es hier im Forum jemanden, der Wildkräuter ( und Wildfrüchte) fest in seinen Speiseplan integriert hat? Mittlerweile weiß ich, dass ich viele Pflanzen, die unter 'Unkraut' laufen, eigentlich auf den Teller gehören. Aber wie setzt man es am besten um?
Ich habe mir gerade einen Vortrag von Markus Strauß auf youtube angeschaut, der über dieses Thema sprach.
Löwenzahnblätter, Behaartes Schaumkraut (Cardamine hirsuta), Sauerampfer, Gänseblümchen, Borretsch und wilden Schnittlauch nehme ich gerne für den Salat. Die Blüten der Kapuzinerkresse passen auch schön zum Salat, ich habe sie gern auf dem Eierbrot.
Super Vortrag, hab ihn so überflogen. Ich nehm mir auch jedes Frühjahr vor, mehr Wildkräuter in meinen Speiseplan zu integrieren. Ich selber esse Löwenzahnknospen und -blüten gleich so auf der Wiese, auch Knospen vom Spitzwegerich - die schmecken nach Champignons und ich hab sie auch schon öfter angebraten. Brennesselsamen verwende ich oft, z.B. in Pfannkuchen, im Weckerlteig, in Semmelknödeln oder auch in Trockenobstkugeln.
Aufs Frühstücksbrot aus Dinkel mit etwas Weißmehl streu ich fast täglich ein selbstgemachtes Pflanzenpulver. Dazu vermahle ich Brennesselsamen, -blätter, Schafgarbe, Aroniabeerenpulver und Traubenpulver (Schalen und Kerne unserer eigenen roten Trauben trockne ich und vermahle sie dann zu Pulver, schmeckt schön fruchtig) ganz kurz im Hochleistungsmixer. Mir schmeckt es so auf dem Butterbrot.
Aroniapulver geht im Kuchenteig und Brotteig. Ich hab auch schon mal bunt gemischte Wildkräuter getrocknet und zu Pulver gemahlen. Könnte man im Winter zu Smothies dazugeben, Kräutersalz draus machen.
Verwendungsmöglichkeiten gibt es unzählige. LG Gabi
Zwei schnelle Antworten Vielen Dank! Ich werde im nächsten Jahr Aroniapflanzen in meinem Garten setzen. Wahrscheinlich wird es die Sorte 'Nero', weil sie nicht so niedrig bleibt. Von der Felsenbirne gibt es auch eine kleinbleibende Art, die eher säulenartig wächst. Giersch habe ich schon roh und im Salat getestet. Schmeckt richtig gut! Giersch soll übrigens hervorragend bei Gicht helfen. Bei Franzosenkraut und Vogelmiere habe ich noch keine Ahnung, wie es schmeckt, aber im Vortrag wurde es lobend erwähnt. Ich muss mal sehen, was in meinem Garten wächst und etwas genauer vorm Jäten darauf achten. In meinen Beete recht wenig 'Unkraut', aber im Gemüsebeet oder an der Stelle, wo eigentlich in diesem Jahr eine Blumenwiese hätte sein sollen, sah es recht übel nach dem Regen aus.
Franzosenkraut jäte ich seit Jahren gezielt in meinem Garten und ich finde immer wieder Pflanzen, sogar welche, die blühen. Kalle, es geht nicht darum ohne Sinn und Verstand neue 'Unkräuter' in meinen Garten zu holen, sondern darum, ob ich die bereits vorhandenen nutzen kann. Vogelmiere möchte ich auch nicht ansäen. Ich habe bereits ausreichend. Genauso geht es mir mit Melde, Winterportulak, Giersch, Ackerschachtelhalm ... . Ich könnte die Liste sicherlich noch verlängern.
Meine Frage ist, welches Wildkraut wie zu nutzen ist.
Beim Googeln „Vogelmiere“ fand ich dieses Rezept Die Zutaten kann man ja nach eigenem Geschmack variieren. Zumindest Vogelmiere, Giersch und Brennessel würde ich jetzt im Garten noch finden. Anstatt 2 EL Sahne würde ich erst im Teller 1 EL. Sauerrahm zugeben. LG inge
Günter, jedes Kraut ist zu irgendwas zu gebrauchen. Man muss es nur im Zaum halten. Meine Brennnesselecke gefällt auch nicht jedem. Aber ich habe dadurch etliche Falter mehr.
Gruß "Kalle"
"Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht"!
Zitat von Froschkönig im Beitrag #4... Bei Franzosenkraut und Vogelmiere habe ich noch keine Ahnung, wie es schmeckt ...
Haben für meine Begriffe kaum Würze.
Zitat von Froschkönig im Beitrag #6...Ackerschachtelhalm ...
Bei Schachtelhalm bin ich mit dem Verzehr noch nicht so weit. Ich kann den Ackerschachtelhalm noch nicht sicher von giftigen Arten Schachtelhalm unterscheiden.
Wenn Vogelmiere und Franzosenkraut kaum Eigengeschmack haben, kann man sie universell nutzen
Oh, den Ackerschachtelhalm habe ich nicht vor zu verzehren. Ein Fehler meinerseits
Wilde Rauke oder Knoblauchsrauke fände ich interessant. Die habe ich noch nicht in meinem Garten. Der Hirschhornwegerich hat mit wenigen Pflänzchen diesen Extremen Sommer im Schatten anderer Pflanzen überlebt und wird sich wohl gut entwickeln, hoffe ich.
Knoblauchrauke riecht zwar intensiv, schmeckt aber nach gar nix. Ist ja auch alles gut und schön, ich verwende auch Brennessel, Sauerampfer und Giersch als Kräuter in Eintöpfen und Kräuterbutter. Aber ist ja nichts zum Sattwerden, nur bissel für die Optik und man kann sich einbilden, daß es gesund sei. Allerdings sind diese Kräuter oft extrem schadstoffbelastet, da sie langsam wachsen oder ausdauernd sind und dann entsprechende Stoffe aufnehmen.
Wenns drum geht, die Natur zum Sattwerden enzubeziehen, gibt unser Klima nicht viel her. Pilze, paar Früchte in der jeweiligen Saison - das wars dann auch schon fast.
Was ich als recht lecker empfand, war ein Gelee aus Mädesüß, den ich mal von ner Bekannten bekam. Ausdauernde Gartenkresse (Lepidium latifolium) könnte ich noch für eine sonnige Ecke empfehlen, die neigt zum Wuchern und ist sehr pflegeleicht, dabei echt scharf und sehr aromatisch.
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Viele Grüße von Katrin
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Denn wir leben auf einem Blauen Planeten Der sich um einen Feuerball dreht Mit 'nem Mond der die Meere bewegt Und du glaubst nicht an Wunder
Soweit ich weiß, kann man Ackerschachtelhalm nicht verzehren, sondern nur Tee oder Tinktur draus machen, und natürlich auch Pflanzenschutzmittel. LG Gabi
Als sättigende Beilage kenne ich auch nur Spinat aus Brennessel und Melde. Wildkräuter sind ja roh am wertvollsten, im Salat oder kleingeschnitten wie Petersilie übers Essen gestreut. Gabi hat in # 3 super beschrieben, was sie alles aus Wildkräutern, usw. zaubert. LG inge
So eine Gartenkresse hab ich auch, wusste aber lange nicht, was es ist. Ich hab mal Beinwellpflanzen bekommen und da war diese Pflanze auch dabei und ist daneben gut gewachsen. Aus dem Beinwell ist nix geworden, die Kresse lebt heute noch. Geerntet hab ich noch nie von ihr, aber seit heurigem Sommer weiß ich, dass es eine ausdauernde Kresse ist. Geblüht hat sie auch schön. LG Gabi