Der Beitrag von mir ist zwar schon älter, könnte aber für "Neulinge" in Sachen Adenium eine kleine Hilfe sein
Vorneweg:
Da die Samen der Wüstenrosen nur zu einem Teil die Gene der Mutterpflanze erben, (siehe Mendel´sche Vererbungslehre), ist es unmöglich, von den Blüten der Mutterpflanze auf die zukünftigen Blüten der Sämlinge zu schließen. Die Blüten werden überwiegend die dominanten Rot-und Rosatöne haben. Wer eine ganz bestimmte Blütenfarbe-und Form möchte, muß sich eine veredelte Züchtung kaufen.
Die Samen sollten relativ frisch sein, im Laufe der Zeit verlieren sie allmählich ihre Keimfähigkeit.
Im zeitigen Frühjahr ist der beste Aussaattermin, denn dann bekommen die Sämlinge in der warmen Jahreszeit einen guten Start und die Gelegenheit, sich schnell ein dickes Bäuchlein anzufuttern.
Zur Aussaat selbst kann ich folgendes empfehlen:
Am besten nimmt man eine etwas höhere Schale (z.B. so eine, wo Tomaten oder Pfirsische drin verkauft werden. In diese Schale gibt man eine etwa 2 cm hohe Schicht von feuchten (nicht nassen) Kokohum, Humus Brick für Aquarien oder Anzuchterde und legt die Samen flach obendrauf und drückt sie etwas an. Anschließend verpackt man die Schale in einen durchsichtigen Müllbeutel, den man mit einer Toppits-Klammer o.ä. verschließt. Danach kommt die Schale an einen hellen, warmen Platz. Gerade Wärme von unten ist während der Keimung besonders wichtig!!!
Durch den Beutel kann man gut sehen, wann die Samen anfangen zu keimen. Sobald die Keimlinge ihre Samenhülle abgeworfen haben und sich aufrichten, kann man den Beutel entfernen. Dann ist nämlich die feuchte (gespannte) Luft nicht mehr notwendig.
Sobald die Keimlinge etwas gewachsen sind, beginnt man, sie mit Lechuza Pon anzuhäufeln (bis direkt unter die Keimblätter). Das sollte man während der ersten Monate immer wieder tun, denn wenn das Bäuchlein - der Caudex - unter dem Substrat ist, entwickelt er sich besonders kräftig. In dieser Zeit ist Sonne und Wärme äußerst wichtig. Auch mit dem Gießen darf man nicht sparsam sein. Die Keimlinge vertragen kein zu trockenes Substrat.
Irgendwann ist es soweit, daß man nicht mehr anhäufeln kann, weil nach oben kein Platz mehr ist. Dann kann man die Sämlinge vereinzeln ....und wird erstaunt sein, wie dick sie geworden sind.
Auch in ihrem ersten eigenen Töpfchen ist es ratsam, sie nochmals tiefer zu setzen. Als Topf empfehle ich einen Minicubi oder die preiswerte Variante aus Magenta´s Blog.
Das Substrat muß unbedingt einen hohen mineralischen Anteil haben. Ich mische 2/3 Lechuza Pon und 1/3 Kakteenerde o.ä.
Ganz wichtig ist nun weiterhin viel Sonne, Wärme und kontinuierliche Wassergaben. In den oben erwähnten Gefäßen regelt sich das mit dem Wasser später von selbst. Nur anfangs muss man von oben noch giessen, bis die Pflanzen sich allein aus dem Vorrat versorgen können. Man sollte den hellsten Standort wählen, der überhaupt zur Verfügung steht (Garten, Gewächshaus, Südfenster).
Dann sollte einer tollen Entwicklung der Wüstenrose nichts im Weg stehen. Im Lechuza-Pon ist Dünger enthalten, der reicht für die erste Saison.
Spätestens, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 10°C - 15°C fallen, sollte man die Pflanzen wieder ins Haus nehmen. Wüstenrosen vertragen keine Fröste. Im ersten Winter werden die Pflanzen an einem hellen und warmen Platz durchkultiviert, da sie noch nicht ausreichend Reserven besitzen. Später kann man die Pflanzen kühl (bei etwa 15°C) und trocken überwintern. Dabei können sie auch sämtliche Blätter verlieren. Im Frühling treiben sie neu aus bei zunehmender Wärme, Helligkeit und Wassergabe.
An Schädlingen - vor allem im Winterquartier - sind Spinnmilben und Schildläuse /Wollläuse zu erwähnen. Da muß man wirklich regelmäßig mal mit der Lupe kontrollieren. Man sollte auch zwischendurch immer wieder mal den Caudex auf Festigkeit kontrollieren. Den Pflanzen sieht man auf Anhieb nicht an, wenn sie am Vertrocknen sind. Wenn der Caudex weich wird und verschrumpelt, kann es schon zu spät sein. Dann kann man höchstens noch versuchen, die Pflanze in's Wasser zu stellen und so zu retten.
Wenn man sich an diese Pflegemaßnahnen hält, wachsen Wüstenrosen kompakt und nicht wie dünne Spargel. Dann sind auch Schnittmaßnahmen kaum notwendig, weil sich die Wüstenrosen gut allein verzweigen.
Mit ersten Blüten kann man etwa nach 2 Jahren rechnen.
Hey Lorraine, danke für die wertvollen Tipps. Mich juckt es so in den Fingern sofort mit dem aussähen zu beginnen. Ich habe zwar ein riesiges Südfenster aber keine Zusatzbeleuchtung. Ich traue mich nicht das jetzt einfach zu machen weil ich keinen Misserfolg haben möchte....
Christian, mir geht es ebenso. Es ist ja auch so, daß nach dem Keimen die Abdeckung runter sollte, auch die Wärme sollte etwas reduziert werden. Aber gerade über Winter treiben sich viele Schädlinge in der Wohnung rum, die könnten im Nu eine ganze Aussaat zunichte machen. Bei einer Aussaat im März können meine Sämlinge dann nach der Keimung ziemlich schnell ins Gewächshaus zum Abhärten.
Noch eine kleine änderung: ich nehme in letzter Zeit das Pon pur.
Noch eine kleine änderung: ich nehme in letzter Zeit das Pon pur.
Hallo Lorraine
Wenn ich meine Sämlinge pikiere wollte ich eigentlich 50:50 miner. Substrat:Pon nehmen, in normalen Töpfen wohlgemerkt, mit Abzugslöchern.................kann ich das Pon alleine auch für diese Töpfe verwenden?