Ich bin immer mehr irritiert, wenn ich meinen "Lorraine´s African Mapouka" so betrachte. Irgendwie scheint der einen Gendefekt zu haben, ich weiß gar nicht, wie ich das richtig beschreiben soll. Da kommt eine Blüte, der Stiel bleibt nach dem Abfallen der Blüte stehen und daran entwickeln sich neue Blüten und teilweise auch Austriebe. Ich habe gerade mal ein Bild gemacht von einer dieser Stellen:
Steffen, hast Du eine Ahnung, was da los ist oder kannst Du Dich mal bei den Züchtern umhören? Mich erinnert das irgendwie entfernt an die Hexenbesen bei manchen Bäumen. Die vielen Blüten dieses 1 jährigen "Sämlings" vermag ich nicht mehr zu zählen. Seine Größe liegt etwa bei 1,70 m, auch der Stamm ist relativ dick.
Ich habe ja bereits mit diesem Hibiskus 7 verschiedene Kreuzungen gemacht und nun bin ich gespannt, ob sich dieses Verhalten irgendwie vererbt.
Noch mal zur Erinnerung, das ist folgende Kreuzung: Remembrance x Black Rainbow, ausgesät am 5. März 2013
Vielleicht hast Du das mit einer Hoya gekreuzt? Da bleiben die Pedunkel ja auch stehen und dort werden immer neue Knospen gebildet ...
Nee, Spaß beiseite - ist schon irgendwie komisch. Aber interessant. Die Hexenbesen bei Laub- und Nadelgehölzen werden ja größtenteils durch Pilze oder Viren verursacht.
Ja Katrin, aber dieser Hibiskus hat ja direkt von Klein an so wahnsinnig losgelegt. Deswegen hat er ja schon seinen Namen nach einem afrikanischen Fruchtbarkeitstanz bekommen. Wenn ich ihn nicht die Spitze gekappt hätte, wäre er sicher noch größer. Der blüht ohne Unterbrechung aus allen Poren.
Wenns genetisch ist - warum nicht, es gibt ja ab und an Mutationen - dann würde ich in dem Fall wohl nicht von "Defekt" sprechen. Das klingt so negativ.
Die Frage ist, ob sie sich dann gut als Veredlung eignet. Schließlich muß diese Masse an Grün ja auch ernährt werden. Solltest Du mal probieren, ob sie sich "normal" entwickelt, wenn sie auf einer Unterlage sitzt.
Ich hätte nur Angst, daß das Monster jede Unterlage überfordert. Der ist ja mit allem so extrem:
1. starkwüchsig 2. blühfreudig 3. gibt freiwillig nix her (Blüten fallen fast nie ab, sondern vertrocknen nach und nach und bleiben einfach dran) 4. erzeugt als Mutter wahnsinnige Mengen von Samen - das meiste waren bisher 33 Samen in einer Kapsel.
Ich habe eben noch ein paar Bilder gemacht. Hier ein Blick in die "obere Etage":
Wie gesagt, die Spitze ist bereits gekappt. Auch die Seitentriebe sind zurückgeschnitten. Die unteren Blätter habe ich entfernt, weil ich ja einen Hochstamm formen möchte. Deswegen wirkt der Hibiskus im Moment eher säulenartig. Für das Bild mußte ich den Hibiskus in die Küche rücken, weil ich ihn im Erker wegen des Eßtisches nicht richtig fotografieren kann:
Das ist wirklich sehr außergewöhnlich, aber manche Sämlinge haben so ihre Eigenarten. Ich würde mal Ulla, die Züchterin, fragen ob sie so was schon mal gesehen hat.
Sowas habe ich ja noch nie gesehen. Ist ja super interessant. Unverwüstlich! Genau das richtige für mich. Kann ich einen Ableger davon haben? Bitttääääää!
"Lieber Gott gib mir Geduld. Aber bitte mach' schnell!"
Ja, das ist wirklich eine extreme Pflanze. Ich habe auch schon unheimlich viele Samen von ihr geerntet. Im Frühling schaue ich, in wieweit ich schon Hölzer abgeben kann.